Rote Zahlen an der Tokyoter Börse


Die Stipendiatinnen und Stipendiaten des 33. Jahrgangs unseres „Sprache und Praxis in Japan“ (S&P) – Programms besichtigten am 06. Februar 2017 die Börse in Tokyo. Auch die Programm-Koordinatorin Frau Ayako Takeda und zwei Praktikanten der Außenstelle nahmen an der Exkursion teil.

Gruppenfoto

Das 1872 eröffnete Gebäude im Herzen Tokyos ist das älteste und zugleich wichtigste Finanzzentrum Asiens, in dem täglich rund 2 Billionen Dollar gehandelt werden. Grund genug für die S&P-Stipendiaten, einen Blick hinter die Kulissen dieses altehrwürdigen Handelsplatzes zu werfen.

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Doch wer hinter den schweren Türen und flughafenähnlich gesicherten Räumlichkeiten einen Auflauf geschäftiger Anzugträger vermutet, wird enttäuscht. Im Hauptsaal befinden weniger Menschen als Monitore mit Aktienkursen, die im Sekundentakt aktualisiert werden. Denn die Tokyoter Börse läuft seit 1999 voll automatisch über das Internet – im Gegensatz beispielsweise zu der weltgrößten Börse in New York, die noch eine Präsenzbörse ist. Eindrucksvoll sind die sich drehenden futuristisch anmutenden Anzeigetafeln in einer entschleunigten Atmosphäre inmitten von Tokyo jedoch allemal.

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Die Stipendiaten hatten bei der auf Deutsch gehaltenen Führung viele Gelegenheiten, Zwischenfragen zu stellen und schnell wurden Kontraste zwischen asiatischen und europäischen Börsen aufgedeckt. Beispielsweise gilt Rot im ostasiatischen Raum als Glücksfarbe, daher werden positive Entwicklungen im japanischen Aktienmarkt auf den Tafeln mit roten Ziffern dargestellt, wohingegen grüne Zahlen einen Abwärtstrend anzeigen. Mittlerweile machen an der Tokyoter Börse ausländische Aktien über 70 Prozent der roten Zahlen aus. Vielleicht kommt ja auch einmal für jemanden aus dem 33. S&P-Jahrgang die Zeit, in der sie oder er die roten Zahlen an der Tokyoter Börse produziert – im Ausland oder von Japan aus. 

Text: Florian Grosser
Fotos: Rieke Heukeroth

(Praktikanten des DAAD)

Zum Originalbeitrag des DAAD Tokyo