Tägliche Archive: 21. September 2009


Unternehmerbericht: Stefan Stocker

Stefan Stocker, Präsident (Bosch Corporation)

Erwerb von Schlüsselqualifikationen

Japan ist die zweitgrößte Industrienation der Welt und nimmt innerhalb der Region Asien Pazifik eine herausragende Stellung ein. Damit ist Japan auch für die deutsche Wirtschaft von großer Bedeutung. Insbesondere im Bereich der Automobilindustrie kann davon ausgegangen werden, dass das globale Wachstum deutscher Automobilzulieferer in Zukunft zu einem größeren Teil mit japanischen Automobilherstellern stattfinden wird. Dazu bedarf es Führungskräfte, die neben fundiertem Fachwissen über hervorragende japanische Sprachkenntnisse und ein hohes Maß an kulturellem Einfühlungsvermögen verfügen. Denn in unserer immer enger zusammenwachsenden Weltwirtschaft bildet die Toleranz im Umgang mit anderen Kulturen eine unverzichtbare Voraussetzung für den internationalen Erfolg global agierender Unternehmen. Gute Sprachkenntnisse bilden dabei den Schlüssel zum gegenseitigen kulturellen Verständnis und zur erfolgreichen Kommunikation mit japanischen Geschäftspartnern. In diesem Sinne bietet das Stipendienprogramm »Sprache und Praxis in Japan« Fachkräften eine hervorragende Möglichkeit, einen nachhaltigen Zugang zu Japan zu finden. Auch die Bosch Corporation zählt unter ihren Führungskräften ehemalige Teilnehmer des Stipendienprogramms. Wir begrüßen das Programm des DAAD daher mit Nachdruck und werden es auch in Zukunft durch die Bereitstellung von Praktikumsplätzen unterstützen.


Unternehmerbericht: Dr. Yuko Mochida

Dr. Yuko Mochida (Berater)

Ein Gewinn für die Firma

Japanische Unternehmen sind in den letzten Jahren zunehmend international ausgerichtet: im Geschäftsbetrieb selbstredend, aber auch in der wirtschaftlich- akademischen Zusammenarbeit und im Forschungsaustausch. Um dabei Angestellte mit internationalem Blickfeld heranzuziehen, erweist es sich – neben der Entsendung junger Mitarbeiter ins Ausland – als effektiv, solch hervorragende Praktikanten wie aus dem SP-Programm am Arbeitsplatz aufzunehmen. Diese Erfahrung habe ich mit etwa zehn jungen Menschen in den vergangenen gut zwanzig Jahren gemacht. Die hohe Motivation der Praktikanten, ihre Fähigkeit, die Arbeit als diplomierte Fachleute aufzunehmen und ihre intensive Sprachausbildung, die es ihnen ermöglicht, den Arbeitsalltag auf Japanisch zu bewältigen, sind auch für die japanischen Angestellten eine wichtige Anregung. Darüber hinaus wird als Vorteil für die Betreuer der Praktikanten häufig die mit neun Monaten lange Dauer des Praktikums genannt. Zu Beginn muss zwar Zeit investiert werden, in der zweiten Phase zeigt sich der Erfolg dann aber in vollwertiger Mitarbeit. Die dadurch am Arbeitsplatz zunehmende Vielfalt ist ein Gewinn für die aufnehmenden Firmen. Bezüglich vertraulicher Informationen kommen die Regeln der Firmenkooperation und des Forscheraustauschs zur Anwendung, in die beide Seiten zu Beginn einwilligen. Wenn ich erfahre, dass frühere Praktikanten eine führende Rolle in der Kooperation zwischen Japan und Deutschland spielen, wenn ich höre, dass der Kontakt auch nach dem Praktikum weiter besteht, und wenn ich sehe, wie jemand nach dem Ende des SP Programms als Angestellter in der Firma geblieben und inzwischen im Vorstand tätig ist, dann ist das für mich, der vor vierzig Jahren mit einem DAAD-Stipendium an der Technischen Universität München die Grundlagen der Forschung erlernt hat, eine große Freude. Als Mitglied der Industriegemeinschaft möchte ich diese Aktivitäten weiterhin unterstützen.


Grußwort: Günter Zorn (DIHKJ)

Grußwort: Günter Zorn (DIHKJ)

Bereits im dritten Jahrzehnt bietet der DAAD mit seinem Japan-Stipendium Hochschulabsolventen der verschiedensten Fachrichtungen die Möglichkeit, sich intensiv auf die Wirtschaft dieses Landes zu spezialisieren, das nicht nur die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist, sondern auch eine der drei Säulen im neuen Superwirtschaftsdreieck China, Indien und Japan darstellt. Das Programm gehört zu den beliebtesten und erfolgreichsten Angeboten des DAAD. Die Zahl der erfolgreichen Absolventen, die wichtige Positionen in der deutschen Industrie in Japan oder in Unternehmen mit Japanbezug einnehmen, nimmt ständig zu. Das ist ein Beweis für die hohe Qualität des Programms und der Qualifikation der Absolventen. Die deutsche Wirtschaft und die Deutsche Industrie- und Handelskammer in Japan begrüßen und unterstützen deshalb ausdrücklich dieses wichtige Programm des DAAD. Seit Beginn des Programms rekrutiert die deutsche Wirtschaft regelmäßig kompetente Nachwuchskräfte für Führungspositionen im deutsch-japanischen Wirtschaftsverkehr. Japan ist eine der erfolgreichsten und größten Wirtschaftsnationen der Welt. Es gibt viele Gemeinsamkeiten mit Deutschland in der wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung, aber es wäre ein Fehler, die beiden Länder über einen, westlich geprägten Kamm zu scheren. Der Geschäftsverkehr mit Japan erfordert viele spezifische Kenntnisse und Erfahrungen, ohne die niemand erfolgreich in diesem anspruchsvollen Markt bestehen kann. Dazu zählt sicher auch ein hohes kulturelles Einfühlungsvermögen. Das Stipendium »Sprache und Praxis in Japan« ist eine wichtige Stufe bei der Vorbereitung zukünftiger Japanfachleute und eine willkommene Unterstützung für die deutsche Wirtschaft.

Günter Zorn
ehemaliger Präsident der Deutschen Industrie- und
Handelskammer Japan (DIHKJ)

Ehemaliger Gouverneur des European Business Council (EBC)