Aufgabe
Der Deutsche Akademische Austausch Dienst (DAAD), gegründet 1925, wiederbegründet 1950, ist eine Selbstverwaltungsorganisation der deutschen Hochschulen.
Rechtsform
Gemeinnütziger eingetragener Verein privaten Rechts mit dem Ziel der Pflege der akademischen Beziehungen zum Ausland.
Mitglieder
Auf Antrag die in der Hochschulrektorenkonferenz vertretenen Hochschulen und deren Studierende, zurzeit 231 Hochschulen: 81 Universitäten, 111 Fachhochschulen, 6 Pädagogische Hochschulen, 31 Kunst-, Musikund Theologische Hochschulen, 2 sonstige Hochschulen sowie 124 Studierendenschaften.
Gremien
Vorstand, Kuratorium und Mitgliederversammlung; der Präsident muss immer »eine dem akademischen Leben eng verbundene Persönlichkeit« sein.
Geldgeber
Über 80 Prozent des Haushalts finanziert der Bund, vor allem das Auswärtige Amt, außerdem die Bundesministerien für Bildung und Forschung sowie für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Den Rest stellen die Europäische Union und private Geldgeber zur Verfügung.
Verwaltung
Der DAAD hat rund 540 Mitarbeiter – die meisten in der Bonner Geschäftsstelle, die auch Sitz der GeschaÅNftsführung ist. In Berlin ist ein Hauptstadtbüro eingerichtet, das auch das Berliner Künstlerprogramm betreut.
Außenstellen
Der DAAD unterhält 14 Außenstellen: in (Reihenfolge der Gründung) London, New Delhi, Kairo, Paris, New York, Rio de Janeiro, Nairobi, Tokio, Mexiko City, Jakarta, Moskau, Peking, Warschau, Hanoi; außerdem gibt es 48 DAAD-Informationszentren weltweit. Diese Vertretungen arbeiten sowohl mit den jeweiligen Staaten als auch mit Hochschulen vor Ort zusammen, informieren über Deutschland als Wissenschaftsland und sind Anlaufstelle für deutsche Stipendiaten.
»Das Programm bietet die einzigartige Gelegenheit, sich zu einem wirklich internationalen Manager weiterzubilden« – Fazit eines ehemaligen Stipendiaten
Ziele
Deutsche Hochschulabsolventen erhalten die Möglichkeit, Sprache, Wirtschaft und Kultur Japans kennen zu lernen und sich auf eine leitende Position im internationalen Umfeld vorzubereiten. Zwischen Deutschland und Japan bestehen traditionell enge Beziehungen. Sie sind aber von einem Ungleichgewicht gekennzeichnet. In Deutschland gibt es in Wirtschaft, Verwaltung und Medien zu wenige Fachkräfte mit gründlichen Kenntnissen von Japan. Dies steht in Kontrast zum Wissen der Japaner über Deutschland und zu der sorgfältigen Vorbereitung, die dem japanischen Engagement auf dem deutschen Markt vorausgegangen ist. Welche Bedeutung Japan, die zweitgrößte Industrienation der Welt, auch für Deutschland hat, ist seit langem bekannt. Aber »Japanexperten« – hochqualifizierte Fachleute mit praktischer Erfahrung im japanischen Arbeitsalltag und mit Sprachkenntnissen, die auch die Beherrschung der Schrift einschließen – gibt es nur in geringer Zahl, und dies ist für die Zukunft der deutschen Wirtschaft im neuen Europa nachteilig.
Teilnehmer
Junge Juristen, Ökonomen, Natur- und Ingenieurwissenschaftler an der Schnittstelle von Studium und Beruf. Jedes Jahr werden 10 bis 15 gut dotierte Stipendien vergeben. Meist bewerben sich die Kandidaten gleich nach (oder knapp vor) der Graduierung; es wird erwartet, dass sie ihr Studium zügig und mit überdurchschnittlich guten Noten abgeschlossen haben. Die (künftige) Kenntnis der japanischen Wirtschaft, Gesellschaft und Sprache soll in eine solide akademische Ausbildung eingebettet sein. Nach persönlicher Vorstellung vor einer Fachkommission in Bonn, die sich aus Vertretern der Wirtschaft, der Hochschulen und ehemaligen Stipendiaten dieses Programms zusammensetzt, werden die Stipendiaten ausgewählt.
Programm
Neun Monate Sprachstudium, neun Monate Praktikum. Bei den Bewerbern werden keine japanischen Sprachkenntnisse vorausgesetzt. Dem Sprachstudium an der Tokyo School of the Japanese Language (»Naganuma-Schule«) geht ein Japanisch-Intensivkurs am Japonicum des Landesspracheninstituts NRW in Bochum voraus, um den Einstieg in Japan zu erleichtern. Dort werden die Stipendiaten sehr intensiv unterrichtet, wobei mündliche und schriftliche Fertigkeiten im Japanischen vermittelt werden.
Die Stipendiaten werden umfassend durch das DAAD-Büro in Tokio betreut. Begleitend zum Sprachkurs bietet der DAAD ein landeskundliches Programm mit Firmenbesuchen und Exkursionen an, auch in wirtschaftliche und kulturelle Zentren Japans außerhalb von Tokio. Mit Unterstützung des DAAD-Büros in Tokio wird während der ersten Phase des Stipendienprogramms eine Praktikumsstelle gesucht. Bei dieser »Anstellung auf Zeit« in einem japanischen (oder internationalen) Unternehmen werden die Stipendiaten in Arbeitsprozesse integriert und üben auf ihrem Studium aufbauende berufliche Tätigkeiten aus.
…und danach
Auf 18 Monate Japan folgt für die meisten Stipendiaten die Rückkehr nach Deutsch- land. Ziel ist die Anstellung in einem Unternehmen, das bereit ist, neben der fachlichen Eignung auch die spezifische, japanbezogene Erfahrung des Stipendiaten zu berücksichtigen. Nicht wenige der früheren Stipendiaten kehren bald nach Japan zurück, beispielsweise in eine deutsche Firmenvertretung in Tokio.
Ergebnisse
Nach einer Evaluierung durch die „Gesellschaft für Empirische Studien“ in Kassel (1998) waren 84 Prozent der ehemaligen Stipendiaten der Meinung, dass sich die Zeit des Sprachenlernens und der Praxiserfahrung in Japan auf ihren Berufseinstieg positiv ausgewirkt habe. „Das Programm bietet die einzigartige Gelegenheit, sich zu einem wirklich internationalen Manager weiterzubilden.